Die Mode FerreCôteaus und Sangcoeurs
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Renaissance La Pompadour Die Renaissance

Auch die Renaissance ist - wie das Mittelalter - eine zeitlich und regional recht heterogene Epoche.

Die Kleidung der frühen Renaissance (am Beginn des 16. Jhdts.) stellt insbesondere in Italien eine bewusste Abkehr von der extremen Prachtentfaltung des abgelehnten burgundischen Hofes dar. Ihre Merkmale sind sparsame Weite, kaum gemusterter Stoff und das - oft als "typisch Renaissance" bekannte, deutlich abgesetzte Oberteil der Frauenbekleidung mit hochgerutschter Taillenlinie, das oft als geschnürtes Mieder gearbeitet ist.

Doch im Fortschreiten des Jahrhunderts wird die Kleidung wieder ausgesprochen prächtig: Sie prunkt wieder in herrlichsten Farben, Gold und Silber gesellen sich hinzu.

Die Stoffe sind Seiden, Samte, Brokate und Damaste, oft noch edelstein- und perlenbestickt.

Die Schnitte sind üppig mit weitem und lang schleppendem Rock, gegen Ende des Jahrhunderts entstehen die ersten Reifröcke - allerdings werden sie noch als Oberbekleidung mit sichtbaren Reifen getragen. Eine Sonderform bildet der in der Übergangszeit zum Barock in Spanien und England am Hofe getragene querovale Reifrock (man denke an Bilder von Velasquez oder an Königin Elisabeth I.)

Als Verzierung sind Schlitze überaus beliebt, durch die das Unterkleid hindurchblitzt.

Besonderen Wert wird auf schöne Ärmel gelegt. Meistens sitzen sie nicht fest an Mieder oder Wams, sondern werden angenestelt. Es ist durchaus üblich, links und rechts zwei verschiedene Ärmel zu tragen, und den Lieblingsärmel an alle möglichen verschiedenen Gewänder anzunesteln. Sie sind oft so kostbar, dass sie (während des Tragens!) gestohlen werden, und sie werden in Testamenten gesondert aufgeführt.

Während die Frauenbekleidung im Grossen und ganzen bis auf Variationen in der Höhe der Taille und verschieden Ärmelarten keine nennenswerten Formveränderungen durchmacht, entsteht in der Männermode aus einer immer weiter verkürzten Hose die mit Roßhaar ausgestopfte kugelrunde "Heerpauke" - der spanische Hof ist hier Ausgangspunkt. Daneben trägt der modische Herr die "Braguette", eine bis ins Lächerliche vergrösserte und zum Teil recht naturalistisch geformte Schamkapsel (die Weiterführung des im Mittelalter entstandenen Hosenlatzes), die durchaus als Aufbewahrungsort für galante Geschenke (z.B. Apfelsinen) an die Angebetete diente. Eine Mode, die übrigens bis weit ins Barock hinein äusserst beliebt blieb, und die auch vom erzkatholischen Spanischen Hof gerne getragen wurde.

Quelle: La Pompadour

Renaissance La Pompadour
Renaissance La Pompadour
Renaissance La Pompadour
Renaissance La Pompadour
Renaissance La Pompadour
Renaissance La Pompadour
Barock   La Pompadour Der Barock

Die Kleidung ist regional sehr unterschiedlich. Während die Frauen in Spanien, Deutschland und Flamen unter dem religiös begründeten Diktat der strengen "Spanische Mode" mit ihren steifen Miedern, der schwarzen Farbe und den hochgeschlossenen Mühlstein- Spitzenkragen stehen, brechen die Französinnen und mehr noch die Italienerinnen dieses Diktat selbstbewußt auf: Aus Mühlsteinkragen werden offene Spitzenkragen über tiefen Dekolletés, die vorgeschriebenen sittsamen dunklen Farben werden durch Gold, Silber und Weiß aufgehellt oder einfach völlig ignoriert.

Die Schnitte sind pompös, die verschwenderisch verwendeten Stoffe schwer und prächtig. Zur Volumenerweiterung der Röcke werden zunächst steife kegelförmiger Reifröcke getragen, die aber dann zeitweilig von dicken, um die Hüften geschnallten Lederwülsten abgelöst werden, die man als "Weiberspeck" bezeichnete. Die Männer tragen zur Heerpauke (einer kugelrund ausgestopften kurzen Hose) ein vollständig wattiertes Wams mit "Gänsebauch"-Optik, eine insgesamt derartig steife Kleidung, die an Bequemlichkeit den mittelalterlichen Rüstungen in nichts nachgestanden haben wird.

Der ständige Krieg mit seinen Landsknechten, die als Söldner ganz Europa bereisen, bringt bis zur Jahrhundertmitte Belebung in die Mode. Sie bevorzugen weite, grellbunte Kleidungstücke (die "Zerhauenen"), die extrem geschlitzt werden, und aus der ellenlang helles Unterfutter heraushängt: Die Hosenform der "Pluderhosen" wird von ihnen erfunden. Auch in der höfischen und damit in der tonangebenden Gesellschaftsschicht wird der Sitz der Kleidung lockerer (was sich aber leider nicht auf die weiblichen Schnürmieder bezieht). Die Eitelkeit -insbesondere die männliche - feiert fröhliche Urständ und bringt Dinge hervor wie die "Rheingrafen" (weite Hosenröcke mit Rüschensaum), Bänder und Schleifen an allen Kleidungsteilen, rote hohe Absätze an den Schuhen und die verschwenderische Verwendung von Spitzen.

Das Ganze gipfelt am Jahrhundertende in der bekannten Pracht des französischen Hofes zur Zeit des Sonnenkönigs. In der Frauenbekleidung reicht es zu der Zeit schon lange nicht mehr aus, ein einzelnes Kleid zu tragen, man muss zeigen, dass man sowohl ein kostbares Unterkleid als auch einen ebenso kostbaren "Manteau" tragen (und bezahlen) kann. Damit aber beide Kleiderteile so richtig zur Geltung kommen, wird der Manteau nach hinten weggerafft und in raffinierte Draperien gelegt. Die Silhouette wird dadurch schmaler, was man noch durch Frisuren "a la Fontange" (d.h. Strumpfbandfrisur) verstärkte. Hierzu wurden die Haare mittels eines Spitzenbandes auf bis zu 50 cm hohen schmalen Drahtgestellen aufgebunden.

Die Männermode beruhigt sich allmählich und die Form des "Justaucorps" (einer über einer langen Weste getragenen, oft reich bestickten Jacke) entwickelt sich. Vorbild ist auch hier natürlich wieder ein Militärrock. Dies ist im Grossen und ganzen die Form der Männerbekleidung, wie sich sich bis heute erhalten hat.

Die einzige grössere Extravanganz in der Männermode am Ende des Jahrhunderts ist die naturfarbene lockenreiche (und extrem warme) Allongeperücke, die durch den nicht mehr ganz jugendfrischen Sonnenkönig eingeführt wird. Sie soll ihm sein ewig jugendlich-strahlendes Aussehen sichern und wird natürlich am Hof und in modischen Kreisen sofort kopiert.

Quelle: La Pompadour

Barock La Pompadour
Barock La Pompadour
Barock La Pompadour
? Die Angetraute von Dauphin Erec-Renard de Léoumie, Sophie-Christine du Beauvoir... Selbstgenäht
Barock Vielen Dank an Baron Robert de Léoumie für das zur Verfügung stellen dieses Bildes... Operfundus
Barock Peter von Waldsee, Haushofmeister in FerreCoteau in seiner Festgarderobe Maßanfertigung
Barock Philippe-Thierry de FerreCoteau in seiner Kirchtracht Opernfundus
Barock Cassandre Antoinette beim Lustwandeln auf der winterlichen Bastille de Prunier Selbstgenäht
 

Neben dem Schnitt der Kleider gibt es aber in Kirson noch einiges anderes zu beachten:

Es gilt beim Adel allgemein als modisch, sich das Gesicht bleich zu schminken und das Rot der Lippen zu betonen. Lange Haare gelten sowohl bei Männern, als auch bei Frauen als Schönheitsmerkmal, wobei die schwarze Haarfarbe vor allen anderen rangiert. Deshalb färben sich viele Adelige ihr Haupt- und ggfs. Barthaar schwarz. Eine Ausnahme von dieser, wie auch der allgemeinen Farbregel, ist die weiß gepuderte Perücke, die gerade bei den 'Darrageschern' gern getragen wird.
Dennoch ist die weiße Farbe der Familie de Léoumie vorbehalten. Die Kirsonische Trauerfarbe ist violett, nicht schwarz. Die Farben grün und braun sind als gewöhnlich verpönt und wurden vom Adel früher nicht getragen. Mit dem Aufkommen der Jägerromantik wurden in den vergangenen Jahren zunehmend auch grüne Farbtöne zunächst für Jagdkleider verwendet und man hat auch schon das eine oder andere Ballkleid mit grünen Tönen gesehen.
Von Rittern, die ihre Wehrhaftigkeit demonstrieren wollen, wird gern auch der Wappenrock zu höfischen Gelegenheiten getragen, dann jedoch ein sauberes Exemplar und häufig mit edlen Applikationen, wie Pelzverbrämung, oder teuren Borten. Rüstung bei Tisch wird als ausgesprochen unhöflich betrachtet, ist sie doch ein Zeichen an den Gastgeber, daß ihm nicht getraut wird.
Körperpflege wird von allen Adeligen sehr ernst genommen und dementsprechend intensiv betrieben.